Friday, June 03, 2016

Langstreckenflug mit Kleinkind(ern)

Hallo ihr alle! 

Ein Blogpost von Caro. Was'n hier los? Eure Überraschung ist komplett gerechtfertigt. Ich begann diesen Post eigentlich auf Instagram, musste aber schnell feststellen, dass mir doch eine ganze Menge einfällt und der Platz nicht ansatzweise ausreichend ist. Und genau in dem Moment erinnerte ich mich meines guten alten Blogs, der an sich die perfekte Plattform für diese Art von Beitrag ist. So ein Glück aber auch!

So klappt das auch mit den Erwachsenenkopfhörern :)
Leider kein aktuelles Bild. Vielleicht auch zum Glück. Das ist vom Hinflug in die USA. Es lief alles wirklich erstaunlich gut. Aber machen wir uns nix vor: Eine 20-stündige Reise mit drei Flügen ist verdammt anstrengend. Für alle. So schnell bin ich da erstmal nicht wieder scharf drauf. Wobei... So ein bisschen Fernweh ist bei mir ja mittlerweile tief verankert. :)



Ich habe viele Nachrichten zum Thema Langstrecke mit Kleinkind(ern) bekommen, deswegen wollte ich nochmal ein paar meiner Erfahrungen mit euch teilen. 

Ganz knapp zu den Eckdaten: 
  • Wir waren genau einen Monat in den USA.
  • Hinflug: Berlin -- Paris -- Atlanta -- Sioux Falls (Delta operated by Air France)
  • Dauer Transatlantikflug: ~ 10 Stunden
  • Rückflug: Sioux Falls -- Minneaopolis -- Amsterdam -- Berlin (Delta und KLM)
  • Dauer Transatlantikflug ~ 7 Stunden


[Was wir im Handgepäck hatten, kommt noch mal in einem Extra-Post.]


  1. Wenn ihr Bedenken habt, mit einem kleineren (nicht mobilen) Baby zu fliegen: macht es trotzdem. So unkompliziert wird es erstmal für lange Zeit nicht mehr werden. In den meisten Flugzeugen kann man in der ersten Reihe ein Bettchen einhängen, sodass man das Baby auch mal ablegen kann. Das ist bei einem zehnstündigen Flug Gold wert. Man darf quasi alles an Nahrung für das Baby mit an Board nehmen, bekommt immer heißes Wasser, kann auch mal aufm Sitz wickeln. Nörgeln können Babys natürlich auch im Flugzeug. Die Eltern stört das in der Regel aber wesentlich stärker als die Mitreisenden. Einatmen. Ausatmen. Die Welt geht davon nicht unter.
  2. Wenn die lange Reise zu einer Destination anderer Zeitzone ist: Weniger als 2 Wochen zwischen Hin- und Rückflug würde ich persönlich den Kindern nicht zumuten. Kleineren Babys vielleicht noch eher. Aber es ist eben auch für die Eltern anstrengend. Und die müssen letztlich die Launen der Kinder bis zu einem gewissen Grad abfangen. Das würde ich abwägen.
  3. Direkte Flüge sind natürlich meist schneller insgesamt, aber ich empfand die Unterbrechungen als hilfreich. Neue Umgebung, die Kinder können ein bisschen rennen, Flugzeuge gucken.. Und meist ist es natürlich wesentlich günstiger.
  4. Bei so langen Flügen ist es ziemlich egal, wann man losreist. Es wird immer anstrengend. Wenn man aber zumindest für die erste Etappe noch vom Rhythmus der Kinder (Mittagsschlaf o.ä.) zehren kann: super! Niemals aber würde ich sehr früh losfliegen. Wenn alle Familienmitglieder müde in die Reise starten, kann es richtig ätzend werden. Denn:
  5. Niemals davon ausgehen, dass müde Kinder bei all der Aufregung problemlos in den Schlaf finden. Je kleiner die Kinder, desto besser mag das noch klappen. Man sollte auf jeden Fall Plan B, C, D und E parat haben.  
  6. Online Check-in spart Zeit am Flughafen. Puffer sollten natürlich bleiben, klar, aber wenn man entspannt ist und weniger Zeit wartend verbringen kann, zehrt man länger von den Reserven.
  7. Trotz family priority boarding: besonders auf Langstreckenflügen niemals zuerst einsteigen. Bei großen Maschinen kann es locker mal eine Stunde dauern. Das muss man sich nicht antun. Lieber ganz in Ruhe noch mal wickeln, Wasser auffüllen, mit anderen Kindern toben lassen.   
  8. Bei fast jeder Airline kann man spezielle Kleinkind-Menüs bestellen. Meine Kinder essen zwar wirklich alles und brauchten das nicht, aber: diese Menüs werden als erste verteilt. Unsere beiden haben sich immer eins geteilt und waren dann, als unser Essen kam, schon gut gesättigt und viel entspannter, sodass wir in Ruhe essen konnten. 
  9. Es lohnt sich, sich vorher die Flughäfen im Internet schonmal anzuschauen. In Minneapolis gab es beispielsweise einen kleinen Indoor-Spielplatz, der unseren dreistündigen layover so sehr erleichtert hat. Gerade bei größeren internationalen Flughäfen gibt es eigentlich immer irgendetwas für Kinder. Wenn man genug Zeit hat, lohnt es sich also auf jeden Fall, auch zwischen Terminals zu wandern.
  10. Für mich das vielleicht Wichtigste: abwechseln. Auch wenn eines der Kinder sehr auf ein Elternteil fixiert ist - irgendwann ist man einfach erschöpft. Astor zB hatte panische Angst vor Turbulenzen. Davon gibt es über dem Atlantik aber genug. So hat er nicht in den Schlaf gefunden und war komplett übermüdet und unausgeglichen. Hätte ich nichtmal alleine aufs Klo gehen können, wäre ich wahrscheinlich durchgedreht. 😆 In Phasen, in denen beide Kinder gut drauf waren, habe ich mich dann trotzdem mal zurückgezogen und in Ruhe einen Kaffee getrunken oder so.



Vielleicht aber noch wichtiger als der von mir als wichtigster deklarierte Punkt 10:

  • Es lohnt sich. 
Das mag jetzt ziemlich platt und offensichtlich klingen, immerhin haben wir Familie besucht. Aber selbst, wenn wir einen Monat in einem uns unbekannten Gebiet verbracht hätten: Das, was man aus diesen Wochen mitnimmt, wiegt die Strapazen um ein Vielfaches auf. Es ist so faszinierend, zu beobachten, wie offen die Kinder neue Situationen annehmen. Wie neugierig sie sind, wie interessiert. Natürlich ist das Reisen mit Kindern etwas anderes als früher. Aber ich persönlicher empfinde es als so viel bedeutender. Weil ich nicht nur meine eigenen Erfahrungen, sondern auch die zweier kleiner Menschen beeinflusse. Das ist unfassbar groß und überwältigend. Und erfüllend. Dieses Leben. 





Wenn ihr noch Fragen habt, immer her damit! :)

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