Friday, June 03, 2016

Langstreckenflug mit Kleinkind(ern)

Hallo ihr alle! 

Ein Blogpost von Caro. Was'n hier los? Eure Überraschung ist komplett gerechtfertigt. Ich begann diesen Post eigentlich auf Instagram, musste aber schnell feststellen, dass mir doch eine ganze Menge einfällt und der Platz nicht ansatzweise ausreichend ist. Und genau in dem Moment erinnerte ich mich meines guten alten Blogs, der an sich die perfekte Plattform für diese Art von Beitrag ist. So ein Glück aber auch!

So klappt das auch mit den Erwachsenenkopfhörern :)
Leider kein aktuelles Bild. Vielleicht auch zum Glück. Das ist vom Hinflug in die USA. Es lief alles wirklich erstaunlich gut. Aber machen wir uns nix vor: Eine 20-stündige Reise mit drei Flügen ist verdammt anstrengend. Für alle. So schnell bin ich da erstmal nicht wieder scharf drauf. Wobei... So ein bisschen Fernweh ist bei mir ja mittlerweile tief verankert. :)



Ich habe viele Nachrichten zum Thema Langstrecke mit Kleinkind(ern) bekommen, deswegen wollte ich nochmal ein paar meiner Erfahrungen mit euch teilen. 

Ganz knapp zu den Eckdaten: 
  • Wir waren genau einen Monat in den USA.
  • Hinflug: Berlin -- Paris -- Atlanta -- Sioux Falls (Delta operated by Air France)
  • Dauer Transatlantikflug: ~ 10 Stunden
  • Rückflug: Sioux Falls -- Minneaopolis -- Amsterdam -- Berlin (Delta und KLM)
  • Dauer Transatlantikflug ~ 7 Stunden


[Was wir im Handgepäck hatten, kommt noch mal in einem Extra-Post.]


  1. Wenn ihr Bedenken habt, mit einem kleineren (nicht mobilen) Baby zu fliegen: macht es trotzdem. So unkompliziert wird es erstmal für lange Zeit nicht mehr werden. In den meisten Flugzeugen kann man in der ersten Reihe ein Bettchen einhängen, sodass man das Baby auch mal ablegen kann. Das ist bei einem zehnstündigen Flug Gold wert. Man darf quasi alles an Nahrung für das Baby mit an Board nehmen, bekommt immer heißes Wasser, kann auch mal aufm Sitz wickeln. Nörgeln können Babys natürlich auch im Flugzeug. Die Eltern stört das in der Regel aber wesentlich stärker als die Mitreisenden. Einatmen. Ausatmen. Die Welt geht davon nicht unter.
  2. Wenn die lange Reise zu einer Destination anderer Zeitzone ist: Weniger als 2 Wochen zwischen Hin- und Rückflug würde ich persönlich den Kindern nicht zumuten. Kleineren Babys vielleicht noch eher. Aber es ist eben auch für die Eltern anstrengend. Und die müssen letztlich die Launen der Kinder bis zu einem gewissen Grad abfangen. Das würde ich abwägen.
  3. Direkte Flüge sind natürlich meist schneller insgesamt, aber ich empfand die Unterbrechungen als hilfreich. Neue Umgebung, die Kinder können ein bisschen rennen, Flugzeuge gucken.. Und meist ist es natürlich wesentlich günstiger.
  4. Bei so langen Flügen ist es ziemlich egal, wann man losreist. Es wird immer anstrengend. Wenn man aber zumindest für die erste Etappe noch vom Rhythmus der Kinder (Mittagsschlaf o.ä.) zehren kann: super! Niemals aber würde ich sehr früh losfliegen. Wenn alle Familienmitglieder müde in die Reise starten, kann es richtig ätzend werden. Denn:
  5. Niemals davon ausgehen, dass müde Kinder bei all der Aufregung problemlos in den Schlaf finden. Je kleiner die Kinder, desto besser mag das noch klappen. Man sollte auf jeden Fall Plan B, C, D und E parat haben.  
  6. Online Check-in spart Zeit am Flughafen. Puffer sollten natürlich bleiben, klar, aber wenn man entspannt ist und weniger Zeit wartend verbringen kann, zehrt man länger von den Reserven.
  7. Trotz family priority boarding: besonders auf Langstreckenflügen niemals zuerst einsteigen. Bei großen Maschinen kann es locker mal eine Stunde dauern. Das muss man sich nicht antun. Lieber ganz in Ruhe noch mal wickeln, Wasser auffüllen, mit anderen Kindern toben lassen.   
  8. Bei fast jeder Airline kann man spezielle Kleinkind-Menüs bestellen. Meine Kinder essen zwar wirklich alles und brauchten das nicht, aber: diese Menüs werden als erste verteilt. Unsere beiden haben sich immer eins geteilt und waren dann, als unser Essen kam, schon gut gesättigt und viel entspannter, sodass wir in Ruhe essen konnten. 
  9. Es lohnt sich, sich vorher die Flughäfen im Internet schonmal anzuschauen. In Minneapolis gab es beispielsweise einen kleinen Indoor-Spielplatz, der unseren dreistündigen layover so sehr erleichtert hat. Gerade bei größeren internationalen Flughäfen gibt es eigentlich immer irgendetwas für Kinder. Wenn man genug Zeit hat, lohnt es sich also auf jeden Fall, auch zwischen Terminals zu wandern.
  10. Für mich das vielleicht Wichtigste: abwechseln. Auch wenn eines der Kinder sehr auf ein Elternteil fixiert ist - irgendwann ist man einfach erschöpft. Astor zB hatte panische Angst vor Turbulenzen. Davon gibt es über dem Atlantik aber genug. So hat er nicht in den Schlaf gefunden und war komplett übermüdet und unausgeglichen. Hätte ich nichtmal alleine aufs Klo gehen können, wäre ich wahrscheinlich durchgedreht. 😆 In Phasen, in denen beide Kinder gut drauf waren, habe ich mich dann trotzdem mal zurückgezogen und in Ruhe einen Kaffee getrunken oder so.



Vielleicht aber noch wichtiger als der von mir als wichtigster deklarierte Punkt 10:

  • Es lohnt sich. 
Das mag jetzt ziemlich platt und offensichtlich klingen, immerhin haben wir Familie besucht. Aber selbst, wenn wir einen Monat in einem uns unbekannten Gebiet verbracht hätten: Das, was man aus diesen Wochen mitnimmt, wiegt die Strapazen um ein Vielfaches auf. Es ist so faszinierend, zu beobachten, wie offen die Kinder neue Situationen annehmen. Wie neugierig sie sind, wie interessiert. Natürlich ist das Reisen mit Kindern etwas anderes als früher. Aber ich persönlicher empfinde es als so viel bedeutender. Weil ich nicht nur meine eigenen Erfahrungen, sondern auch die zweier kleiner Menschen beeinflusse. Das ist unfassbar groß und überwältigend. Und erfüllend. Dieses Leben. 





Wenn ihr noch Fragen habt, immer her damit! :)

Thursday, June 04, 2015

Fakten und Gedanken zur Shoperöffnung

Ihr Lieben,

Ich glaube es selbst noch gar nicht - aber nach monatelanger Arbeit ist seit gestern nun der Onlineshop auf Etsy für Vorbestellungen geöffnet. 




Natürlich hau ich euch sofort den Link um die Ohren. Versprecht aber, dass ihr auch noch mal zurück kommt, ja? Gut. Dann hier entlang: 


Seit ich vor ca. einem Jahr anfing, meine Stoffe selbst zu bedrucken, habe ich viele Phasen durchlebt. Zwischen "Oh mein Gott, das ist DIE Geschäftsidee, damit werde ich reich!" und "Oh Gott, das ist so viel Arbeit, das zahlt mir niemals jemand.." war wirklich alles dabei. Ich überlegte, vielleicht nur bedruckte Stoffe zu verkaufen und mich aus dem Nähgeschäft zurückzuziehen (ohne dort jemals wirklich "vorgezogen" gewesen zu sein, haha). Dann entschloss ich, doch nur Genähtes zu verkaufen. Aber nur Vorproduziertes. Der Gedanke, dass ich mich stundenlang hinsetze, um ein gewisses Kontingent einstellen zu können, es dann aber nicht verkauft wird oder nicht die richtige Größenverteilung sein könnte, schreckte mich aber gehörig ab. Wie unglaublich schade das einfach um meine Zeit und auch das Material wäre (vom finanziellen Faktor mal ganz abgesehen). 

Womit alles begann...


Nach langen Überlegungen und intensiver Arbeit an meiner Laureatsarbeit (ich hatte mir eine Nähpause verhängt) brannte mir der Gedanke, einen kleinen Shop zu eröffnen und eine Kollektion zu erstellen aber sehr stark unter den Nägeln. Kein Tag verging ohne Zeichnen. So nahm nach und nach alles Gestalt an. Blieb noch die Frage, welches Modell der Produktion ich am besten verfolge. Und so schien mir die Möglichkeit, vorab Vorbestellungen anzunehmen, geradezu perfekt. 

Was meine ich mit Vorbestellungen? Wenn ihr im Shop jetzt etwas auswählt und kauft, wird als Fertigungszeit eine Zeitspanne von 4-6 Wochen angezeigt. Diese Option wird für eine Woche aktiv sein. Nach dieser Woche kann ich die Statistiken genau auswerten und entscheiden, welche Teile der Kollektion den anderen den Vortritt lassen müssen. Es bringt ja nix, den Shop voll zu haben mit Dingen, die sich leider nicht verkaufen. Anhand der Zahlen werde ich auch Schlüsse für die Herbst-/Winterkollektion ziehen und bestenfalls meine Ideen und Vorstellungen mit eurem Geschmack und euren Bedürfnissen auf einen grünen Zweig bringen. 



Natürlich versuche ich alles, um die vorbestellten Produkte vor Ablauf der 6-Wochenfrist zu fertigen und zu versenden. Das hängt alles ganz davon ab, wie viel tatsächlich gekauft wird. 

Am Tag der eigentlichen Shoperöffnung mit normaler Bearbeitungszeit von 1-2 Wochen machen sich alle vorbestellten Sachen auf den Weg zu euch. Ihr seid somit die allerersten, die meine Sachen in der Hand halten werden. 




An sich hätte ich zum heutigen Zeitpunkt so gern schon eine eigene Webseite mit eigenem Shop, regelmäßigere Arbeitszeiten, Vorlauf in der Produktion, Unterstützung bei der Online-Arbeit (alles von Fotos machen und bearbeiten über Produkte in den Shop einpflegen bis hin zum Bloggen) und einen treuen Kundenstamm. Ich musste mir aber auch einfach eingestehen, dass der Ist-Zustand momentan ein anderer ist. Und dass das vollkommen in Ordnung so ist. Ich bin Perfektionistin und packe gern Dinge an, die Hand und Fuß haben. Und das soll dieser Shop auch. Aber es ist auch okay, dass genau das ein Wachstumsprozess ist. Astor hatte vor nichtmal einer Woche seinen ersten Geburtstag und geht erst ab August in die Kita. Im März habe ich mein Studium abgeschlossen. So gern ich es wäre - ich bin tatsächlich nicht Superwoman. :) Und das beste daran: ich muss es auch nicht sein. Ich brenne für dieses Projekt, es ist quasi mein drittes Baby. Und kein Baby kommt laufend zur Welt (auch wenn manche Mütter  das gern so darstellen.. :D). Und diese Gewissheit, dass Entwicklung gut und notwendig ist, beruhigt mich momentan sehr. Ich freue mich so darauf, mich fotografisch weiterzuentwickeln, neue Inspirationen aufzusaugen und voranzubringen. Wie bei meinen anderen beiden Babys bin ich gespannt, wo die Reise hingeht. Hürden und harte Zeiten sind vorprogrammiert. Aber ich bin gewappnet. Und das Beste: der Anfang ist gemacht. Das Fundament ist gegossen. Ab hier geht's voran!



Ich hoffe, ihr seid ebenso gespannt wie ich, auf alles, was kommt. In der Regel meide ich diesen Satz, weil es für mich eigentlich selbstverständlich ist für alles, was wir tun und man nicht nachfragen müssen sollte.. Dennoch: ich freue mich wirklich ausgesprochen über alles an Feedback, was ihr zu geben habt. Auch konstruktive, höfliche Kritik nehme ich gern an. Das jetzt ist eine entscheidende Phase für mein Label und all meine Bemühungen sind für die Katz, wenn ich euch nicht erreiche. 



Ohne hier übermäßig sentimental werden zu wollen.. (Wer mich kennt, lacht bestimmt gerade, denn sentimental werden kann ich ganz prima. "Übermäßig ist dann einfach nur Intepretationssache. :)) Danke an euch, die ihr das hier gerade lest. Wahrscheinlich habt ihr euch von Instagram hier her geklickt, weil ihr neugierig seid. Danke für dieses Interesse an meiner Arbeit! Ganz aufrichtig. Ohne die lieben bestärkenden Kommentare hätte ich zwischenzeitlich sicher schon mehrfach das Handtuch geworfen. Ich bin sehr glücklich über die Möglichkeiten des kreativen Austausches, die die multimediale Welt heute so mit sich bringt. Alles ist Inspiration. Danke! 



Innerhalb der nächsten Woche stelle ich euch die Kollektion hier noch einmal vor ("Was hat die sich denn eigentlich so dabei gedacht?), erzähle, wie ihr etwas gewinnen könnt und berichte vom neuen Logo und den Gedanken, Beweggründen und Bedeutungen dahinter. Ich freu mich!



Und weil ich ja nun tatsächlich etwas verkaufen mag, hier noch mal der Hinweis: Vorbestellungen die ganze Woche mit 10% Rabatt auf alle Artikel (Gutscheincode WILLKOMMEN eingeben) und ein Code für eine versandkostenfreie Folgebestellung wird nach Kauf per Email gesendet. Nun aber los! 

Monday, April 27, 2015

Probenähen für Lotte & Ludwig: Lottes Latz

Auch wenn die talentierte und unglaublich fleißige Svenja von Lotte & Ludwig in der Zwischenzeit schon wieder zwei (!!) geniale Ebooks veröffentlicht hat und gerade das Probenähen zum dritten einläutete, möchte ich euch noch über das Probenähen zu Lottes Latz berichten.



Das Ganze ging im Januar über die Bühne und fiel somit, wie der aufmerksame Leser vielleicht feststellt, mitten in die heiße Phase meiner Bachelorarbeit. Nicht so geschickt, oder? Ja, das muss ich im Nachhinein nun auch sagen. Ich war der Meinung, dass ein bisschen Ablenkung vom Schreiben gut und notwendig ist. An sich auch nicht verkehrt. Allerdings habe ich wirklich alles in kleinen Portionen bewerkstelligt, womit ein bisschen der Zusammenhang fehlte, den man für ein Projekt wie Lottes Latz braucht. Aber mehr dazu später.

Zuerst möchte ich euch das Ebook vorstellen. Also wie gewohnt erstmal wieder die wichtigsten Fakten im Überblick:



  • kann genäht werden als lange Latzhose, kurze Latzhose und als Kleid
  • mit Bündchen als Beinabschluss oder Saumaufschlag
  • mit Taschen oder Belegen
  • Kniepatches und Potaschen im Schnitt enthalten
  • kann aus Webware und Jersey/Sweat genäht werden
  • umfasst Größen 50-104
  • komplett bebilderte Anleitung
  • Anleitung für Knopfleiste zwischen den Beinen für leichteren Windelwechsel
  • passt auch bei Stoffwindelpopos
  • geeignet für Traglinge
  • Schwierigkeitsgrad 2: für fortgeschrittene Anfänge


Nun also zurück zu meiner Erfahrung. Das Probenähen lief sehr harmonisch in einer Facebookgruppe ab und Svenja stand tatsächlich Tag und Nacht für Probleme oder Rückfragen zur Verfügung. Ich kann es an dieser Stelle nur noch einmal betonen: ihre Kompetenz zeigt sich in vielen kleinen Details. Ich bin wirklich angetan. Da sich die Hose aus verschiedensten Materialien nähen lässt, stand ich mal wieder vor der Qual der Wahl. Ich wollte ein Geschwisterhosenpärchen nähen, das zwei Varianten des Schnittes repräsentiert. Somit entschied ich mich für die Farbkombi dunkelbraun-mint (die übrigens auch die Wände im Kinderzimmer schmückt..) und verpasste Olive eine kurze Version und Astor die lange.



Olives Hose ist komplett aus Baumwollleinen und dadurch sehr luftig und angenehm für den Sommer oder auch die Übergangszeit mit Strumpfhose. Astors Hose ist im oberen Teil aus Baumwollleinen, der untere Teil ist sehr kuscheliger Wintersweat. Bedruckt wurden die Latzteile mit meiner Ananas in jeweiliger Kontrastfarbe. Aus zeitökonomischen Gründen (haha! klingt gut, ne?) habe ich mich für die einfachere Variante mit den Belegen entschieden. 





Und nun kommen wir zum ehrlichen Teil des Beitrags. Ich bin ja immer für Authentizität. Denn auch bei mir läuft nicht immer alles rund. Und in der Bachelorarbeitszeit lief erst recht nicht alles rund. Eigentlich lief es eckig. Richtig eckig. :D Habe jedenfalls im vollen Tran beim Zuschneiden die Nahtzugabe vergessen. Dadurch fehlen wichtige Zentimeter an allen Enden.. Wirklich schade und hat mich unglaublich geärgert. Aber so ist das eben manchmal. Und aus Fehlern lernt man ja bekanntlich. Fotos sind dennoch ein paar niedliche entstanden, wie ich finde. Bin da natürlich überhaupt nicht voreingenommen oder so. :) 

Hier sieht man, dass die Hose zu knapp ist und spannt.. Ehrlichkeit und so.


Als die Arbeit dann abgegeben war, habe ich in Ruhe und unter großer Gewissenhaftigkeit noch ein Kleidchen mit Taschen genäht. Dafür wurden mir klare Vorsätze vom Bärchen gegeben. Lila musste dabei sein. Sie liebt lila. Aber noch mehr als die Farbe liebt sie das Bewusstsein, selbst bestimmen zu können. Das ist so faszinierend zu beobachten. 



Bedruckt habe ich das Kleid vorn mit meinem Pusteblumenstempel in abwechselnd schwarz und weiß. Wobei man weiß auf helllila natürlich nur so mittelgut sieht - besonders im Sonnenlicht. Aber es gefällt mir dennoch sehr gut und das Bärchen musste sofort eine echt Pusteblume finden.. 



Sie trägt das Kleid so gern, dass es jedes mal ein Kampf ist, sie davon zu überzeugen, dass es ab einem gewissen Grad der Verschmutzung einfach wirklich in die Waschmaschine gehört...

Grazil, das Bärchen. :D

Nachdem ich nun also drei Varianten genäht und gerade noch einmal das Ebook überflogen habe, kann ich aus voller Überzeugung sagen: Der Schnitt ist wirklich toll und der Kauf des Ebooks lohnt sich absolut. So vielseitig - je nachdem, für welche Stoffkombi man sich entscheidet. Schaut auch unbedingt mal HIER vorbei, um die Ergebnisse der anderen Probenäherinnen zu bestaunen. :)

Das Wichtigste zum Schluss: Das Ebook bekommt ihr HIER

Und nun bleibt mir nur noch, euch die restlichen Fotos um die Ohren zu hauen und dann ganz zum Schluss meine Stoffquellen zu nennen, auch wenn Unistoffe ja quasi überall zu bekommen sind. 



Die Raffung finde ich mit Sweat besonders schön. Wirkt so weich und rund. Also.. Wisster? :D









Man kann auch super einfach n bisschen abhängen im Kleid :)





Und nun zurück an die Nähmaschine! Der neue Schnitt möchte getestet werden. :)

Stoffe:
Baumwollleinen mint, braun, helllila: Stoff & Stil
Wintersweat dunkelbraun: Herbert Textil
Streifenjersey: Stoff & Stil
Bündchen mint: Traumbeere

Thursday, April 02, 2015

Probenähen für Dramina: Lütte Büx 2.0



Na huch, ein Blogpost? Ich bin ja zugegebenermaßen selbst ganz überrascht. :)

Ich durfte relativ spontan und kurzfristig für die liebe Svenja alias Dramina probenähen und ihren Schnitt für die überarbeitete Lütte Büx testen, da der kleine Bär praktischerweise in die noch benötigte 74 passt.



Dank der (mittlerweile nun abgegebenen und erfolgreich verteidigten... yayyy!) Laureatsarbeit habe ich ausnahmsweise mal nicht lang überlegt und schnell entschieden, den schönen Chambrey von Stoff und Stil zu vernähen. Eigentlich bin ich gar kein Denim-Fan - besitze tatsächlich nichtmal eine einzige blue jeans - aber in letzter Zeit kribbelte es mir immer häufiger in den Fingern, mal etwas zu nähen. Eine Tunika für Olive zum Beispiel oder Shorts. Shorts - na sieh einer an, das passt ja perfekt. :)



Ich entschied mich, die Taschen und die Krempen aus einem altblau/aqua-farbenen Kontraststoff aus Baumwolle zu nähen. Zum Schluss wurde alles noch mit meinem +-Stempel bedruckt. 



Aber nun mal Tacheles. Fakten und so:
  • Absolut, unbedingt und definitiv anfängergeeignet 
  • Kann aus dehnbaren UND nicht dehnbaren Stoffen genäht werden
  • Umfasst die Größen 56 bis 134
  • Beinhaltet zahlreiche Tipps und Hinweise, für Stoffwindelpopos z.B.
  • verschiedene Taschenvariationen
  • Tutorial für eine lange Version (steht noch ganz weit oben auf meiner Liste)
  • wirklich ratzfatz genäht
  • absolut geschlechtsneutral
  • Kann auch als Wendebüx oder schnelle Pumphose genäht werden
Im Probenähen haben wir festgestellt, dass die Taschenbeutel zunächst noch zu knapp bemessen waren und sich gerade bei Krabbelkindern ungünstig hinausstülpten. Ich habe meine deswegen zungenäht. An sich auch kein Problem, der Mini-Bär packt seine Autoschlüssel lieber in eine andere Tasche. :D Die Taschen wurden im fertigen Schnitt dann aber nochmal angepasst und sind nun super! Natürlich kann man sie trotzdem für die kleineren Größen entweder weglassen (dann ist die Büx wirklich in ner halben Stunde fertig) oder als Attrappen nähen. Es gibt wirklich unzählige Möglichkeiten!



Ich bin ja bekanntlich Fan schlichter Schnitte. Und die Lütte Büx trifft meinen Geschmack damit vollkommen. Ich mag die vielen Varianten, die im Probenähen entstanden sind. Fühle mich immer sehr inspiriert, wenn ich sehe, wie andere den Schnitt umsetzen. Manchmal kommt man ja auch einfach nicht auf die einfachsten Sachen. Schaut euch einfach mal HIER um - von Hahnentritt über Paspeltaschen bis hin zur Spitze ist wirklich alles dabei. Bin ganz entzückt. :)

Wie sieht es nun aus, würde ich den Schnitt empfehlen? Definitiv. Und wer jetzt denkt, dass ich das nur sage, weil sich das so gehört, der kennt mich nicht gut. Ich denke einfach, dass die Lütte Büx mit ihrer Schlichtheit und Wandlungsfähigkeit jede Schnittsammlung bereichert. Kann mir einfach keine kurze Hose vorstellen, die sich nicht auf Basis dieses Schnittes umsetzen ließe. Noch mehr sogar, wenn man berücksichtigt, dass erklärt ist, wie man sie ganz einfach verlängert. Ohne ne Pumpose zu sein oder wie Schlafanzug auszusehen. Ich bin einfach wirklich überzeugt. 

So. Nun zu den wichtigsten Fakten überhaupt. Wo bekommt man denn das gute Stück? 


Ich werde auf jeden Fall noch lange Versionen nähen (ich mag den Fall so sehr!) und sobald der Frühling dann doch mal Einzug feiert und der Sommer näher rückt, werden wir uns wohl auch ordentlich mit kurzen Büxen eindecken. Ich werde mit Sicherheit berichten - entweder hier, auf Instagram unter @madamelinaedesigns oder bei Facebook. Wahrscheinlich auch auf allen drei Kanälen gleichzeitig. Gehört sich ja so, habe ich gehört.. 

Mir bleibt nun nur noch, euch zu zeigen, wie prima die Büx in Kombination mit Speckbeinchen aussieht. :)







Stoffe: 

Thursday, December 11, 2014

Über den Preis handgemachter Kleidung


Ihr Lieben,

nachdem dieser Post schon mehrere Wochen angekündigt wurde, habe ich mir nun mal wirklich die Zeit genommen, und meine beim Stillen ins Handy getippten Stichpunkte in einen Text für euch verwurstelt.

Ich habe mich bislang ja sehr bedeckt gehalten, was die Preise meiner Sachen für den zukünftigen Online-Shop angeht. Zum einen bin ich ja selbst noch neu in der Branche und wollte keine Aussagen treffen, bevor ich mich nicht umfassend informiert habe. Zum anderen wollte ich das ganze auch mal andersrum aufrollen. Üblicherweise sieht man ja irgendwo einen Preis und ist zunächst erstmal etwas baff und DANN erst hinterfragt man, wie so etwas denn zustande kommt. Ich möchte also aufzeigen, was mit hineinspielt und damit auf den Preis schließen.
Genau so, wie ich euch ja von meiner Vision und meinen Vorstellungen für mein Label HIER erzählt habe, möchte ich die Preisfindung ganz authentisch Stück für Stück hier mit euch auskaspern. 

Natürlich gibt es zu diesem Thema schon einige Posts, auf die ich mich ganz einfach berufen könnte, aber ich habe mich entschieden, den persönlichen Aspekt der Stempelei mit einzubeziehen, sodass es doch sehr individuell ist.

Auch wenn es mittlerweile viele gibt, die gewerblich nähen, richte ich diesen Beitrag vor allem an all meine potentiellen Kunden, die keinen Einblick in die Szene haben. Ich freue mich natürlich dennoch sehr über Feedback von Kollegen - vielleicht habe ich ja etwas vergessen?


Dann steigen wir nun einmal direkt in die Thematik ein.

Ganz grob kann man sagen, dass man für ein fertiges Produkt KOSTEN und die investierte ZEIT in Rechnung stellen muss. Das klingt an sich sehr plausibel und simpel - ist aber tatsächlich so fein verästelt, dass ich feststellen musste, dass ich selbst manche Dinge nicht sofort auf dem Schirm habe, wenn ich mich frage, was ich dafür nun nehmen soll.

Also gehen wir es Schritt für Schritt durch.

Welche KOSTEN entstehen mir bei der Herstellung eines Kleidungsstückes?

  • Stoff 

Je nach Qualität und Druck können die Preise stark variieren. Da man natürlich nicht immer alles sofort im Stoffladen vor Ort bekommt, fallen oft noch Versandkosten an.
  • Garn, Knöpfe, Reißverschlüsse etc.
Diese Dinge scheinen immer so nichtig, nach fast zwei Jahren Näherei kann ich aber sagen, dass da tatsächlich mehr drauf geht, als man denkt.
  • Schnittmuster
Mir ist es momentan nicht möglich, alle meine Schnitte zu 100% selbst zu entwerfen. Also greife ich auf Schnittmuster zurück, die ich ebenfalls käuflich erwerben muss. In manchen Fällen muss noch eine Lizenz dazu gekauft werden, die es mir erlaubt, nach dem Schnitt erstellte Kleinserien gewerblich zu vertreiben.
  • Stempel, Farbe
Um meine individuellen Stempel herzustellen, brauche ich Schnitzwerkzeug und Gummiplatten. Zum Bedrucken brauche ich Farbe.
  • "Werkzeug"
Neben meiner Nähmaschine und meiner Overlockmaschine habe ich außerdem in eine Schneidematte, einen Rollschneider, eine sehr gute Stoffschere, Schneiderkreide und eine Druckknopfzange investiert.
  • Wartungskosten
Ab und an müssen beispielsweise Nadeln oder Klingen ausgetauscht werden, an der Maschine muss etwas repariert werden, eine Glühbirne geht kaputt.. Wie überall im Leben: irgendetwas ist immer.
  • Strom, Nebenkosten
Nähmaschinen laufen bekanntermaßen nur mit Strom. Den brauche ich für meine beiden Maschinen und für das Bügeleisen. Licht zum Arbeiten. Außerdem benötige ich Wasser zum gründlichen Reinigen der Stempel.
  • Etiketten
Neben den Etiketten mit meinem Logo fallen mir ebenfalls Kosten an für das Etikett zur Material- und Größenangabe (ersteres ist sogar rechtlich vorgeschrieben).
  • Verpackung & Versand
Diesen Punkt könnte man nochmal unterteilen, denn zum einen muss man eine kostenpflichtige Verpackungslizenz erwerben, zum anderen geht es um den ästhetischen Teil der versendeten Ware.




  • Gewerbeschein
Wer Kleidung zum Verkauf herstellt, braucht einen Gewerbeschein. Egal, ob man 3 oder 30.000€ Umsatz macht - das Gewerbe gehört angemeldet, ansonsten handelt man rechtswidrig und muss mit hohen Strafen rechnen. Gegebenenfalls fällt noch ein jährlicher Betrag für die Handwerkskammer an.
  • Onlineshop
Biete ich mein Produkt auf einer Verkaufsplattform wie Dawanda oder Etsy an, fällt hierfür ebenfalls eine Einstellgebühr und im Falle des Verkaufs eine Provision an. Je nach gewählter Zahlungsoption kommen eventuell noch Paypalgebühren hinzu.
  • Werbungskosten
Auch Visitenkarten, Postkarten und Flyer sind Posten, die für ein erfolgreiches Gewerbe anfallen.
  • Fotoequipment
Um die Produkte auch ansprechend präsentieren zu können, habe ich mir zwei Softboxen gekauft. Die gute Kamera hatten wir zum Glück schon im Haus, ebenso wie ein Stativ. Die Anschaffung einer Leinwand und gewissen Foto-Props ist ebenso sinnvoll wie eine Schneiderpuppe. Eventuell braucht man auch noch ein Fotobearbeitungsprogramm.



Puh. Schon eine unglaublich lange Liste, oder? Natürlich fällt für ein Kleidungsstück von vielen Posten nur ein Bruchteil an. Wenn man diese dann zusammenrechnet, käme man wohl auf Preise, die sehr human wirken. Beziehungsweise Preise, die den Anschein wecken, dass man eine Menge Gewinn machen kann.

Denn der wichtigste Faktor ist gar nicht mit einberechnet: Die ZEIT.

  • Stoffe und sonstige Materialien bestellen

Klingt immer nach einem Heidenspaß. Juchheee, ich darf Stöffchen shoppen! Tatsächlich empfinde ich es mittlerweile aber wirklich als Arbeit, da ich gesehen habe, wie viel Zeit dabei drauf geht. Besonders, wenn man, wie ich, überwiegend Uni-Stoffe vernäht. Man vergleicht neben den Preisen die Materialzusammensetzung, die Grammaturen (Aussage über die Festigkeit), die Stoffbreite ebenso wie die Farbauswahl und die Versandkosten auf verschiedenen Webseiten, bevor man sich dann letztlich entscheidet, eine Bestellung abzuschicken.
Manche Dinge bekommt man natürlich auch im Stoffladen um die Ecke oder auf dem Stoffmarkt - aber auch da muss man erstmal hin.
  • Herstellung der Stempel
Die Stempeldesigns sind alle meine Ideen. Manche sind natürlich wenig aufwendig zu zeichnen und zu schnitzen - andere dafür schon. Es wird also gezeichnet, übertragen, geschnitzt, probiert und so lange angepasst, bis mir das Stempelbild zusagt. 
  • Stempelprozess


In der Regel bestempel ich gleich größere Flächen. Oft experimentiere ich so lange mit Farben herum, bis ich den passenden Ton getroffen habe. Dann kommt der eigentliche Druck, dann die Reinigung der Materialien und schließlich die Fixierung des Druckes. 
  • Schnittmuster

Hier muss entweder ein Schnitt gekauft, ausgedruckt und in allen Größen abgepaust, oder selbst entworfen werden. Viele meiner Schnitte mache ich auch selbst - was natürlich sehr aufwendig ist und nicht immer sofort den gewünschten Erfolg bringt. Wenn es dann passt, wie es soll, muss der Schnitt noch für sämtliche Größen angepasst werden, die ich anbieten möchte. 
  • Zuschnitt 
Das gewünschte Teil muss in gewünschter Größe mit gewünschtem Stoff zugeschnitten werden. 
  • Nähen
Versteht sich von selbst, denke ich. ;)
  • Etikettierung 
In diesem Schritt werden das eigene Label, die Materialangaben und die Größe angebracht. Bereitet man sich auf einen Markt vor, muss die Ware auch noch mit Preisen versehen werden. 
  • Fotos 
Ohne aussagekräftige Fotos wird man sicher wesentlich weniger verkaufen. Also  müssen die Sachen in diesem Schritt in Szene gesetzt werden und bestenfalls auch am Modell fotografiert werden. Die Fotos müssen dann noch entsprechend bearbeitet werden (mit Wasserzeichen versehen etc).
  • in den Shop stellen
Auch eine Sache, die so einfach klingt, tatsächlich aber eine ganze Menge Zeit frisst. Für jeden Artikel muss schließlich auch noch eine Beschreibung verfasst werden, der man es anmerkt, wenn sie zwischen Tür und Angel geschrieben wurde. 
  • Kundenkorrespondenz 
Der eine möchte darauf hinweisen, dass sein Kind noch einen zu berücksichtigenden Kugelbauch hat, der andere wünscht eine Beratung und wieder einer hat aus Versehen die falsche Versandadresse angegeben. 
  • Verpackung und Versand 
Es ist mir wichtig, dass die Ware liebevoll und ästhetisch verpackt bei euch ankommt. Das kostet natürlich mehr Zeit, als etwas in einen Umschlag zu stecken. Zum Schluss wird das Versandlabel erstellt und alles zur Post gebracht. 
  • Buchhaltung 
Damit ist meine Arbeit aber tatsächlich noch immer nicht getan. Ich muss akribisch festhalten, wann ich welche Einnahmen und Ausgaben hatte, muss einmal im Jahr eine Steuererklärung machen, Rechnungen schreiben.. 
  • Social Media 
Sicherlich ist dieser Teil der Arbeit ein auch angenehmer - aber gemacht werden muss er wie alle anderen. Die Kunden wollen über Neuerscheinungen ebenso auf dem Laufenden gehalten werden, wie über Rabattaktionen und Gewinnspiele. 




Gar nicht so ohne, oder? 

Wenn das alles so aufwendig ist, wie ich es bis hierher beschrieben habe, müssten jetzt die einen oder anderen hier große Fragezeichen auf den Augen haben. Denn ich bin mir sicher, dass mittlerweile jeder jemanden kennt, der auch näht und das alles viel günstiger kann. Damit habt ihr definitiv recht. Aber ihr solltet bedenken, dass die Rechnung eben nur aufgeht, wenn man Faktoren weglässt. 
Man KANN sehr günstig NUR produzieren wenn man bespielsweise:

- sehr günstigen Stoff vernäht.
- nicht sauber und gewissenhaft arbeitet.
- schwarz arbeitet und sämtliche Gebühren damit umgeht.
- man keinen Wert auf die Präsentation legt.
- man keine eigenen Ideen umsetzt.
- sich und eventuellen Mitarbeitern keinen angemessenen Lohn zahlt. 

Hege ich einen Groll gegen diejenigen, die zu Spottpreisen und schwarz verkaufen? Nein. Ich bin der Meinung, dass jeder Käufer in der Lage ist, nachzufragen, ob der Verkäufer ein angemeldetes Gewerbe hat. Ich möchte auch nicht ausschließen, dass es manchen genügt, einen Loop oder eine Pumphose nach gekauftem Schnitt mit einem beliebten Stoff genäht zu bekommen. Schon allein dadurch, dass es sich ja scheinbar verkauft, haben auch diese Verkäufer ihre Daseinsberechtigung (dass es rechtswidrig ist, ist deren Risiko.). Allerdings macht es mich traurig, wenn der Käufer alle oben genannten Punkte UND einen erschreckend niedrigen Preis möchte. Es überrascht nicht - schließlich haben Geschäfte wie Primark nicht umsonst Erfolg. Und auch damit will ich gar keine Diskussion zu dieser Kette lostreten - auch wir besitzen das ein oder andere Stück von Primark. Aber ich weiß eben auch, worauf ich mich einlasse und finde es unnötig, mich dann über den Geruch oder die Haltbarkeit zu beschweren. Genauso wird ja auch keiner zu Chanel gehen und sich über den Preis beschweren. Wobei, ich unterschätze die Mentalität der Menschen hier wahrscheinlich - beschweren geht immer. :D 
Was ich sagen will: Wer zu Spottpreisen verkaufen möchte, soll das doch auch tun. Auf kurz oder lang wird es sich im handmade-Business nicht durchsetzen. 
Natürlich ist es für all jene sehr schade, die sich an die Regeln halten, gute Arbeit abliefern und dann auf selbiger sitzen bleiben. Wer letztes Jahr noch sehr erfolgreich war und zu Weihnachten guten Umsatz verbuchen konnte, musste 2014 vielleicht das Gewerbe sogar abmelden. Auch ich gehe dieses Risiko natürlich ein, dessen bin ich mir bewusst. Eine Garantie, dass es läuft, kann mir keiner geben. 
Was ich aber tun kann: Gute Arbeit abliefern, meine Kreativität umsetzen und dem Markt etwas bieten, was andere vielleicht nicht können. Oder könnten - aber nicht machen. Denn ich weiß auch, dass ich mit meiner Stempelei das Rad nicht neu erfunden habe. Dennoch habe ich im letzten halben Jahr unglaublich viel dazugelernt und bin noch längst nicht am Ende meiner Ideen. 



Nach der oben aufgeführten Rechnung kämen wir auf Preise, die auch ich nicht zahlen würde. Waaaaaaas, wie kann sie so etwas sagen? Versteht mich nicht falsch. Ich weiß Handarbeit zu schätzen und ich habe auch kein Problem damit, in das ein oder andere Produkt von Kolleginnen zu investieren, wenn es mir gefällt. Aber ich bin eben auch noch Studentin und habe nicht das Budget, um meine Kinder komplett so einzukleiden. Auch alles selbst nähen ist entgegen weit verbreiteter Annahmen NICHT günstiger - denn es dauert eben. Ich möchte euch also Sachen fertigen zu Preisen, die niedrig genug sind, um bezahlt werden zu können - von JEDEM, wenn er es will - und hoch genug, um mich nicht komplett auszubeuten. 
Und was ist mit der Differenz? 
Die lege ich quasi oben drauf. Mein Geschenk an euch auf eine Art und Weise. Und ich liebe schenken! Und auch ein Geschenk an mich selbst - denn ich brauche den kreativen Prozess als Ausgleich für meine mentale Gesundheit. Ist letztlich immer noch günstiger als eine Therapie. Haha.




Und nun genug gelabert, Fakten auf'n Tisch: 
Das Fuchsshirt, das in mint und koralle in den Shop ziehen wird, wird für die Größen 68-86 24€ kosten. Das ist ein relativ durchschnittlicher Preis, den ich angemessen finde. Der Schnitt ist zwar selbstgemacht, aber nicht so aufwendig. Es handelt sich um Jersey, der nicht bio-zertifiziert ist und das Shirt hat keine Kapuze. Niedriger gehe ich nicht, weil das Design meine eigene Idee ist (minimalistische Interpretation eines Fuchskopfes). Wäre es gefüttert, mit Kapuze, bestempelt oder aus einem anderen Material wie Sweat, wäre der Preis entsprechend höher. Aufgrund des unterschiedlichen Stoffverbrauchs ist das Shirt in Größe 92-110 2€ teurer. 



Und falls sich jetzt jemand fragt, warum ich mir die Mühe mache, das hier alles kleinlichst niederzuschreiben, um dann doch nur einen durchschnittlichen Preis zu verlangen: Es geht mir um die Wertschätzung. Wenn nur die Hälfte derer, die das hier liest, etwas informierter den Blog verlässt und über Dinge nachgedacht hat, die ihm vorher eher fremd waren - genau dann hat sich die Arbeit des Schreibens schon gelohnt. 

So. Ich hoffe, ihr konntet einigermaßen folgen. Ich freue mich sehr auf den Shop, der dann öffnen wird, wenn ich so weit bin. Ich stresse mich nicht.

Auf hoffentlich bald in einem Verkaufsgespräch! :) 
Eure Caro aka Madamelinae